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Was war jetzt die Leistung vom NGO-Universum, außer von der Realität abgehobene schöne Erzählungen zur Beruhigung der Köpfe der Menschen, also emotionale Gleitmittel zu entwickeln?

Die beste Solidarität ever: Diesen "healthy return" also einen ROI von 1:35 für die inklusiven, regenerativen, kognitiven Kapitalisten des 21. Jahrhunderts bei der WHO zu etablieren und währenddessen wird den 99% erklärt, sie müssten sich an Degrowth gewöhnen. https://www.who.int/about/funding/invest-in-who/investment-case-2.0

Jawolll! Sich gesund stoßen hat noch eine neue Bedeutung gekommen.

Die wichtigste Aufgabe ab April 2020: Dieses digitale Gesundheits-Ökosystem für das global-zentralistisch von oben zu verwaltende, regulierende Brain Capital (übersetzen wir es mal wörtlich in Hirnkapital) errichtet zu bekommen. Lothar Wieler vom RKI war einer der Hauptnavigatoren, damit dieses Hirnkapital berechnet werden kann. https://www.bmz-digital.global/wp-content/uploads/2025/01/Navigating-the-Digital-Health-Ecosystem-a-Review-of-Key-Guidelines-Frameworks-and-Tools_RKI_DIPC-GIZ.pdf

Da war soviel Solidarität im Raum, dass das digitale Ökosystem in Rekord-Tempo schon fertig errichtet ist.

Ab 2020 waren alle flachgelegt mit diesem utopischen Träumen dieser "besseren" Zukunft oder eben beruflich im Schlepptau der Wellbeing-Economy-Alliance ab Mai 2020 beschäftigt, dieses Build Back Better hinzubekommen. https://wellbeingeconomy.org/ten-principles-for-building-back-better-to-create-wellbeing-economies-post-COVID

Wieviel Milliarden umfasst eigentlich der Markt der Partizipations-Industrie, die sich als "Zivilgesellschaft" bezeichnet und seit mindesten 15 Jahren selbst Teil des Multistakeholder-Kapitalismus, dieser 2011 ausgerufenen moralischen Revolution ist und doch nichts anderes als bezahltes, politisches Lobbying von Kapitalisten ist?

Ein einziges, tiefes Schweigen findet sich in Österreich und Deutschland zur schon lange laufenden Wandlung hinein in einen Multistakeholder-Kapitalismus. https://www.tni.org/en/publication/mapping-multistakeholderism-in-global-governance

Die Welt könnte deutlicher friedlicher sein, hätten alle jene, die meinen, sich für Frieden und Demokratie einzusetzen, 2019 im Sommer ein klares Nein ausgesprochen hätten, Wissenschaft als Waffe für dieses größere Gut - mit der Industrie im Rücken - einzusetzen.

https://www.fondation-ipsen.org/webinar/weaponizing-science-for-the-greater-good/

Der oberste Hüter des Friedens und der Sicherheit, der Generalsekretär der UNO hat in aller Öffentlichkeit Mitte März 2020 diesem Virus den Krieg erklärt und keine einzige NGO für Frieden oder für Demokratie hat darauf reagiert und gesagt:

Stopp, seid ihr meschugge geworden? So machen wir das nicht! Wir führen keinen Krieg im Namen des Friedens. Schon gar nicht einen nicht-gewinnbaren gegen einen Virus. https://www.derstandard.at/story/2000115815507/covid-19-gemeinsam-durchstehen

5 Jahre später haben - keine Überraschung - die NEUROliberalen gewonnen. Diese gute Entwicklung der Zukunft gibt es nur mehr mit dem passenden Hirnkapital.

Nur mit diesem - digital vermessenen - Brain Capital wird diese nachhaltige Entwicklung erreichbar sein, sind sich Ökonomen sicher. https://www.bakerinstitute.org/research/how-brain-capital-can-drive-progress-uns-sustainable-development-goals.

Geht man zu den Schmieden und nicht zu Schmiedeln der Gestaltungskompetenz, wird richtig groß gedacht und davon ausgegangen, 2080 wird es allen wieder besser gehen. So, so. https://www.derstandard.at/story/2000127461760/cass-sunstein-2080-wird-es-uns-viel-besser-gehen

Cass Sunstein, mit dem hochdekorierte Verhaltenswissenschaft aus Deutschland gerne zusammenarbeitet. Ich weiß nicht, was an Verhaltenspolitik, diese Politik der Vorausschau und Kontrolle, die der ökosozialen Markwirtschaft zugrunde liegt, mit einem guten Leben zu tun haben soll, ausser dass sich der kontroll- und sicherheitsstaatliche Ansinnen ins schöne Double-Speech Kleid des guten Lebens tarnen?

Keiner kann sagen, man hätte es nicht wissen können.

Messmer 2019: Wir müssen einen digitalen Totalitarismus verhindern.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-04/dirk-messner-wbgu-umweltveraenderungen-digitalisierung-nachhaltigkeit

Vergessen, verschluckt vom utopischen Denken und Träumen sind die Warnungen vor der Totalisierung aufgrund des utopischen Gesundheitsbegriffs der WHO und Erweiterung des Menschenrechts auf Gesundheit - seit 2011:

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Gesundheit als "Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen". Mit Recht erinnert die Gesundheitsdefinition der WHO an den alten Begriff der Ganzheitlichkeit oder integritas und lehnt ein auf das Somatische beschränktes, reduktionistisches Verständnis von Krankheit ab. Sie impliziert freilich eine völlig utopische Sicht des Menschen, unterstellt sie doch, dass dem Menschen ein Zustand völliger Vollkommenheit vergönnt wäre.

Nimmt man die Gesundheitsdefinition der WHO ernst, dürfte wohl kaum ein Mensch auf Erden wirklich gesund sein. Je umfassender und "ganzheitlicher" Gesundheit definiert wird, desto größer die Zahl derer, deren Gesundheitszustand diesem Kriterium nicht genügt. Ein utopischer Gesundheitsbegriff und seine paradoxen Folgen sind aus Sicht des Medizinjournalisten Jörg Blech eindeutig ein Wohlstandsphänomen: "Je reicher ein Land ist und je mehr Geld eine Gesellschaft in das Gesundheitssystem pumpt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich ihre Mitglieder krank fühlen."

Tendenz der Totalisierung

Einer grundlegenden Kritik unterzieht auch der Medizinsoziologe Jost Bauch das Heilsverlangen der durch Transzendenzverlust gekennzeichneten salutokorrekten Gesellschaft, in der das Naturrecht des aufgeklärten Absolutismus grüßen lässt: "Wenn die Menschen durch sanitaristische Sozialisationsbedingungen und genetische Merkmalsplanung alle gesund und normiert sind, ist dann noch Gesellschaft, so wie wir glauben, sie zu kennen, möglich? Wenn Abweichungen minimiert werden, gibt es dann noch gesellschaftliche Evolution oder Geschichte? Oder befinden wir uns dann im post-histoire? [...] Wenn durch Normierungen die Kontingenzformel für Kommunikation zunehmen eingeschränkt wird, dann ist die Gesellschaft zu einer letzten Ordnung gekommen und damit totalitär."

https://sciencev2.orf.at/stories/1686999/index.html

Auf Biegen und Brechen und mit vollster Überzeugung wiederholt Europa fraktal die eigene Geschichte. Ein weiteres Mal mit vollster Kraft von beiden Seiten.

Der digitale Gesundheitsbürger - die Wiederkehr einer bekannten sozialen Konstruktion, von Mitteleuropa legitimiert und ausgedacht an anderer Stelle.

https://dthlab.org/wp-content/uploads/2024/05/2024_Digital-Health-Citizenship.pdf

Wissenschaft selbst hat den Sprung von der Postmoderne zurück in die Vormoderne geschafft. In dieser Erkenntnis ist Timothy Snyder bedauerlicherweise recht zu geben.

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Das mag sein, dass Sie nicht die Absicht haben. Ihr guten Absichten stelle ich auch nicht in Frage.

Nur wenn Sie Ihre Absichten ernst nehmen oder ernst genommen hätten, dann müssten Sie seit Jahren gegen schon gegen die Errichtung der allergrößte Humantechnologie aller Zeiten sein: Das Behavioral Change Project. Da wird nicht herumgekleckert, da wird richtig menschenzüchterisch herumgeklotzt: https://www.ebm-netzwerk.de/de/medien/pdf/ebm2018-k2-michie-human_behaviour_change_project-english.pdf

Dann müssten Sie sich gegen die Etablierung dieser Verhaltenspolitik, der Politik der Vorausschau und Kontrolle engagieren. https://www.wallstein-verlag.de/9783835356030-vorhersagen-und-kontrollieren.html

Der Westen mag unbedingt auf Biegen und Brechen seine koloniale Geschichte wiederholen: Wir erschaffen schon diesen neuen, besseren Menschen, diese bessere Zivilisation, alles im Namen des Wohlbefindens. https://weall.org/ambassadors

Ist bloß die Frage, was damit genau gemeint ist. 2016: Es geht um dieses ökonomische Wohlbefinden. https://www.cswe.org/centers-initiatives/economic-wellbeing-clearinghouse/working-definition-of-economic-wellbeing/

Da darf dann schon das neoliberale Sozialkapital um das neuroliberale Brain Capital erweitert werden und als Basis für die Animal Farm des 21. Jahrhunderts und Investmentfeld für jene 1% dienen. Nur mit diesem kreativen Brain Capital werden wir diesen Fortschritt erreichen https://www.bakerinstitute.org/research/how-brain-capital-can-drive-progress-uns-sustainable-development-goals

Ihre und auch meine Absichten sind der neuen NEUROliberalen Mega-Maschine, die seit 2008 bereits aufgebaut wird, auch reichlich egal.

Da hat Hr. Schindler so schöne Träume, schöne Geschichten und von der Realität abgelöste Visionen vom Ende der Mega-Maschine in die Welt gesetzt und währenddessen war die neue Mega-Maschine längst in Entwicklung.

https://globalcommonsalliance.org/components/earth-commission/

Das grüne Buisness von IBM seit 2008 - alles Leben inside der neuen smarten Mega-Maschine. https://www.itu.int/dms_pub/itu-t/oth/06/0f/t060f00601700305pdfe.pdf

Seit einigen Jahren kann man der Mega-Maschine unterstützt von Bezos und vielen anderen beim Entstehen zuschauen. Das System Change Lab https://systemschangelab.org/ - die zentrale Steuerung allen Lebens und des Systemchange bis 2050 auf dem Globus. Der Quantencomputer - DestinE, den Europa die letzten Jahre entwickelt hat. Das System Change Lab, mit dem alles simuliert, reguliert und kontrolliert werden wird, damit diese prädiktive präzise Medizin und Edukation, diese berechenbare Menschheit Wirklichkeit wird und endlich dieser Mensch sicher wird.

Was soll man noch sagen, wenn jene, die diese schönen sozialen Visionen von der guten Zukunft erzählen, bis heute darüber nicht bewusst sind, in welchem Ausmaß die Vertreter der vierte industriellen Revolution sich die Sprache der Ökologie einverleibt haben?

Das Innovations-Ökosystem. Das Industrie-Ökosystem. Diese digitale Gesundheits-Ökosystem, das seit April 2020 errichtet worden ist, um diese digitale Gesundheitsbürgerschaft regulieren zu können. https://dthlab.org/wp-content/uploads/2024/05/2024_Digital-Health-Citizenship.pdf zu verwalten?

Für wie doof werden eigentlich alle gehalten und glauben Wissenschafter*innen, Medien und Politik die Bevölkerung halten zu können? Für wie doof glaubt das gut finanzierte NGO-Universum als Teil des Multistakeholder-Kapitalismus die Bevölkerung mit ihren schönen Geschichten und dem erlernten Storytelling halten zu können?

Am 10.3.2020, also einen Tag vor Ausrufung der Pandemie durch die WHO und zwei Tage vor der Ankündigung der Lockdowns die Italien nachfolgen, verkündet die EU, die Arbeit am nächsten Wirtschaftswachstums- und Wettbewerbsfähigkeits-Modell und die twin transition (digital und green) zu beginnen, den Übergang in die Zukunftsszenarien bis 2050 zu starten, an denen sie mit den Digital Futures seit 2011 arbeitet:

"Making Europe's businesses future-ready: A new Industrial Strategy for a globally competitive, green and digital Europe.

Today, the Commission presents a new Strategy to help Europe's industry lead the twin transitions towards climate neutrality and digital leadership. The Strategy aims to drive Europe's competitiveness and its strategic autonomy at a time of moving geopolitical plates and increasing global competition". https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_20_416

Was wurde da groß von Solidarität geredet und es ging doch bloß an erster Stelle um Solidarität mit der Industrie, eine einzige Solidaritätserklärung mit der vierten bzw. fünften industriellen Revolution.

Jössas. So habe ich mir Gerechtigkeit immer schon vorstellt. Und vor allem Nachhaltigkeit: Die Industriellenvereinigung lässt dazu wissen:

"Ein Schlüsselpunkt für den formellen Start der Twin Transition war die Veröffentlichung des „Strategic Foresight Report 2020“. Dieser Bericht legte die Grundlage für die strategische Ausrichtung der EU in den kommenden Jahrzehnten. Heute versteht man unter der Twin Transition die gleichzeitige und ineinandergreifende Umsetzung der grünen und digitalen Transformation in Europa. Thomas Östros, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), sagte: „Wenn wir nachhaltiges Wachstum, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit fördern und uns auf künftige Herausforderungen vorbereiten wollen, brauchen wir Investitionen.“ Die Twin Transition ist ein komplexes Vorhaben, das mit erheblichen Kosten verbunden ist – gleichzeitig steckt darin ein enormes Wertschöpfungspotenzial in Europas Positionierung als Green Innovation Leader. Eine zentrale Frage ist: Wie kann Europa dieses wichtige Zukunftsinvestment finanzieren?

Nach Berechnungen der Europäischen Kommission werden allein für die grüne Transformation bis 2030 rund 1,8 Billionen Euro benötigt, um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Diese Summe deckt Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ab. Hinzu kommen Investitionen in die digitale Transition, die mit weiteren 550 Milliarden Euro beziffert werden. Diese Gelder sind notwendig, um die digitale Infrastruktur zu modernisieren, Breitbandnetze auszubauen, Künstliche Intelligenz (KI) zu fördern und die digitalen Kompetenzen der Bevölkerung zu stärken. Östros sagte: „Die Investitionsoffensive des europäischen Green Deals hat das Ziel, bis 2030 eine Billion Euro an nachhaltigen Investitionen zu mobilisieren. Ein Viertel des EU-Haushalts soll für klimabezogene Initiativen bereitgestellt werden. Der Plan nutzt die InvestEU-Garantie, um private Mittel anzuziehen, und umfasst den Just-Transition-Mechanismus zur Unterstützung von Regionen, die am stärksten von der grünen Transformation betroffen sind.

...

Nun steht die Twin Transition in den nächsten Jahren ganz oben auf der Agenda der EIB-Gruppe. Östros: „Alle europäischen Volkswirtschaften sollten bestrebt sein, sich möglichst gut gegen die Folgen des Klimawandels und Wirtschaftskrisen zu wappnen. Für Österreich, das sich bisher stark auf Tourismus und Landwirtschaft stützt, ist das besonders wichtig. Saubere Technologien und digitale Dienstleistungen können dabei helfen, die Abhängigkeit von traditionellen Wirtschaftszweigen zu verringern und ein stabileres Wachstum erzeugen.“

https://www.iv.at/-Dokumente-/iv-positionen/iv-positionen-Sonderausgabe-September-2024/Twin-Transition--Milliarden-fuer-die-gruene-und-digi.de.html

Wie sind bloß so viele NGO's und auch so viele Sozialwissenschafter*innen auf die Idee gekommen, es wäre jemals darum gegangen, den Kapitalismus, also das monetäre Wachstumsdenken aufzugeben?

Weder bei der OECD, noch bei der Weltbank, noch bei der EU war dies jemals Absicht. Seit 2009 ist das nächste Wachstums-Modell von der Weltbank positioniert: Dieses inklusive Wachstum, gefolgt vom inklusiven Kapitalismus, später ergänzt mit dem regenerativen Kapitalismus und dem kognitiven Kapitalismus. https://documents1.worldbank.org/curated/en/771771468180864543/pdf/wps4851.pdf

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